In einer Zeit, in der Offenheit und Interesse an anderem, nicht vertrautem eine Seltenheit darstellt, war es ermutigend und schön zu sehen, wie viele Schüler- und Lehrergrade sich am vergangenen Wochenende zum Wing-Chun-Lehrgang mit Sifu Kwok Wai Zaam in Langenfeld einfanden.
Kwok Sifu´s sympatische und respektvolle Art machte es für die Teilnehmer zur Freude, das Lehrgangswochenende besuchen zu können und die zwei Tage vergingen wie im Flug.
Der eine oder andere mag sich jetzt fragen: „Welche Verbindung hat Kwok Sifu zu dem, was wir in der WTI trainieren?"
Die Verbindung begann, als Kwok Fu, der Vater von Kwok Wai Zaam in jungen Jahren eine Gruppe von sechs Teenagern dabei beobachtete, wie diese in einem Fabrikgebäude verschwanden, aus dem dann wilde Geräusche zu hören waren. Dieses weckte die Neugier des jungen Kwok Fu. Der Jüngste dieser Gruppe war ihm als Lun Kai bekannt und bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit fragte er ihn, was dieser und seine Freunde denn so hinter verschlossener Tür treiben würden.
Lun Kai erzählte ihm, dass ein Kung-Fu-Meister namens Sifu Yip Man sie in Kampfkunst schulen würde, was Kwok Fu so begeisterte, dass er Lun Kai darum bat, ebenfalls im Gebäude der Kleidungsmanufaktur in Kung Fu unterwiesen zu werden.
So fragte Lun Kai Meister Yip im Namen seines Freundes, doch dieser lehnte ab, da er ursprünglich als Privatlehrer für den Besitzer der Manufaktur eingestellt wurde, um dessen Sohn zu unterrichten. Als der Sohn direkt mit fünf Freunden zum Unterricht erschien, entschloss sich Meister Yip dazu, alle sechs Jungen zu unterrichten. Da der junge Kwok aber nicht Teil dieser Gruppe war, wurde er abgewiesen.
Kwok Fu war sehr traurig, als sein Freund Lun Kai ihm von der Absage des Meisters erzählte. Dennoch riet Lun Kai ihm, immer freundlich zu Meister Yip Man zu sein, der von allen nur „Man Suk“ (Onkel Man) genannt wurde. Vielleicht würde dieser ja doch seine Meinung irgendwann ändern.
So stellte Kwok Fu sicher, dass er immer wieder ins Gespräch mit dem Wing-Chun-Meister kam und irgendwann ließ dieser Lun Kai ausrichten, er würde seinem Freund probeweise erlauben, am Unterricht teilzunehmen um herauszufinden, ob dieser es ernst meinte mit seinem Wunsch, Kung Fu zu erlernen, oder ob er schnell wieder das Interesse verlieren würde.
Innerhalb kurzer Zeit wurde Kwok Fu der talentierteste und am härtesten arbeitende der nun sieben jungen Leute starken Truppe und in späteren Jahren sollte er als der beste von Sifu Yip Man´s Schülern zu dessen Zeit in Fatsaan bekannt werden.
Sifu Kwok Wai Zaam begann bereits im zarten Alter von neun Jahren damit, bei Kwok Fu Sifu Unterricht zu nehmen und am vergangenen Wochenende bekamen die Mitglieder der Wing Tsjun International die Möglichkeit, ein Wing Chun auszuprobieren, dass vor Yip Man´s späterer Zeit in Hongkong unterrichtet wurde, was für die Teilnehmer eine faszinierende Zeitreise darstellte und viele anders geartete Ideen an´s Licht brachten.
Der Lehrgang und besonders die Zusammenarbeit mit Kwok Sifu kamen so gut an, dass für das kommende Jahr eine Kooperation inklusive einer vom Verband organisierten Reise in die Heimatstadt des Wing Tsjun geplant wurde.
Wir werden euch zeitnah über sämtliche Details informieren.
Sämtliche Bilder zu der Veranstaltung findet ihr hier und in den nächsten Tagen werden wir ein Video veröffentlichen, das das Lehrgangswochenende sehr gut wieder gibt.