Lebenslauf von Tayland Boyaci, Leiter und Inhaber der Kampfsportschule Red Dragon
Ich wurde am 04. November 1979 in Böblingen geboren. Aufgewachsen bin ich in Herrenberg.
Das Interesse an der Kampfkunst bekam ich im alter von 6 Jahren durch meinen Onkel, der selbst zu dieser Zeit Wing Tsung trainierte. Jedes Wochenende brachte mein Onkel Shaolin – bzw. Kung Fu Filme mit die ich dann immer mit großer Begeisterung anschaute und somit ein großer „Fan“ der asiatischen Kampfkunst wurde. Aber am meisten wurde ich durch die Bruce Lee Filme begeistert. Zu dieser Zeit wünschte ich mir nichts anderes als endlich die asiatische Kampfkunst zu lernen. Mit 10 Jahren ging es für mich dann im Jahr 1990 richtig los: Mein Wunsch ging in Erfüllung.
Mein Weg führte in die Sportschule Royal in Herrenberg. Dort nahm ich dann an einem Kurs teil der mein Leben ändern sollte. Es war eine philippinische Kampfkunst die unter dem Namen Mano Mano bekannt war. Das Mano Mano ist ein waffenloses Kampfsystem das von Großmeister Ernesto A. Presas selbstentwickelt wurde.
Ich lernte von einem philippinischen Meister der selbst von Großmeister Presas ausgebildet wurde.
Der Name des Meisters war, Benny C. Quitalig der erst zum Anfang des Jahres 1990 nach Deutschland kam.
Meister Benny C. Quitalig unterrichtete mich am Anfang im Mano Mano System. Nach einer gewissen Zeit bemerkte mein Meister schnell das ich an seinem harten Training und der eisernen Disziplin die er verlangte als „Neuling“ enorme Fortschritte machte. Dies entwickelte sich dann so das ich noch zusätzlich von ihm im Arnis, einem philippinischem Stockkampf, und im Kickboxen ausgebildet wurde.
1993 entschloss ich mich aber dann nur noch für das Mano Mano und das Kickboxen weil meine Fortschritte hier größer waren als im Arnis damals. In diesem Jahr war ich dann auch soweit das ich sogar unsere Anfänger unterrichten durfte. Schnell wuchs das Vertrauen zwischen meinem Meister und mir und es kam dazu das ich zwei Jahre lang von ihm Privatunterricht bekam. Dies gab mir die Möglichkeit die philippinische Kampfkunst noch besser zu verstehen und zu erlernen.
Ich wurde noch intensiver als zuvor trainiert und bekam noch Zusatzunterricht im Waffentraining und der Selbstverteidigung.
Aber in diesen zwei Jahren hatte ich auch noch die Möglichkeit meinen Meister besser zu verstehen und besser kennen zu lernen, auch als Menschen.
1995 war ich dann durch das Privattraining für meinen Meister an einen Punkt gekommen, an dem ich nun Bereit war das Training für ihn ganz zu übernehmen. Dies war dann auch ein Grund weshalb er in Kornwestheim 1995 einem Sportverein zusagte um dort Kampfkunst zu unterrichten. Das Training in Kornwestheim entwickelte sich positiv und es gab uns auch die Möglichkeiten im Sommer, insbesondere mir, dort bei den jährlichen Vorführungen die wir hatten mein Können zu demonstrieren. So kam ich das erste mal mit den Kornwestheimer Schülern in Kontakt und ahnte noch nicht das dies einmal meine Zukunft sein wird, auch wenn ungewollt.
Von jetzt an begleitete ich meinen Meister zu allen Vorführungen und Lehrgängen die wir hatten um seine Kampfkunst zu demonstrieren.
Das Jahr 1995 verlief aber nicht immer so schön wie geplant weil ich mich zwischen meinem Meister und somit der Kampfkunst und meiner Berufswahl entscheiden musste. Obwohl ich damals eine Ausbildung zum Polizeibeamten machen konnte, entschied ich mich für meinen Meister und somit der Kampfkunst Endgültig.
Bis zum Jahr 1999 trainierte ich fast täglich 4 bis 5 Stunden Privat mit meinem Meister und dazu noch 2 Stunden im normalen Unterricht. In all dieser Zeit sagte er mir immer wieder „Tayland, lerne soviel wie du nur gelehrt bekommen kannst. Aber viel wichtiger ist das du konstant wiederholen musst! Weil was machst du wenn ich eines Tages mal nicht da sein werde!? Dann bist du für unseren Stil hier zuständig! “ Als er mir das oft sagte wusste ich damals nicht das es auch mal so kommen sollte.
Außerdem sagte er mir das er mich nicht, wie ich dachte im Mano Mano unterrichtete, sondern in einer Kampfkunst die er selbst aus seiner langjährigen Erfahrungen heraus entwickelte. Es war ein Stil verbunden mit anderen Elementen wie z.B. dem Kung-Fu, Taekwondo, Ju Jutsu und dem klassischen Karate.
1999 kam dann ein Unglück nach dem anderen auf mich zu. Im April verstarb ein Schüler meines Meisters der kurz zuvor seine Schwarzgurtprüfung im Arnis erfolgreich ablegte.
Im Mai dann der für mich persönlich größte Schock: mein Meister wurde über Nacht aus bürokratischen Gründen aus der Bundesrepublik Deutschland zurück in seine Heimat abgeschoben.
9 Jahre lang hatte ich die Ehre ein Schüler eines großartigen Meisters und Menschen zu sein. In dieser Zeit habe ich viel gelernt und dafür bin ich ihm mit großem Dank verbunden.
Danke Meister Benny, danke für alles!
Noch im gleichen Jahr bekam ich das Angebot die Kornwestheimer Schüler als Nachfolger meines Meisters im Sportverein zu unterrichten. Ich nahm das Angebot an.
Da ich leider nie Erfuhr wie mein Meister sein selbstentwickeltes Kampfsystem nannte, blieb mir nichts anderes übrig als es selber zu machen. Ich nannte es Philippine Freestyle Karate.
Ab dem Jahr 2000 begann ich dann auch wieder im Arnis unterricht zu nehmen um auch hier weitere Fortschritte zu erzielen. Ich habe sogar an einem großen Lehrgang mit Großmeister Ernesto A. Presas teilgenommen, was für mich persönlich ein tolles Erlebnis war.
2001 beendete ich erfolgreich meine Ausbildung zum Industriemechaniker Geräte und Feinwerktechnik.
Ab jetzt widmete ich meine Zeit nur noch der Kampfkunst.
Ich trainierte noch mehr und getrieben mit dem Ehrgeiz meinen Meister stolz zu machen ging ich auch dementsprechend härter mit meinen Schülern um. Durch die guten Leistungen die meine Schüler zeigten wie z.B. auf Vorführungen, Turnieren und natürlich im Training, bekam ich immer mehr Zuwachs und war praktisch „gezwungen“ mich zu vergrößern. 2002 habe ich dann in Pattonville mit dem Philippine Freestyle Karate angefangen zu unterrichten. Dies war auch das Jahr indem ich auch das Brazilian Jiu Jitsu, dem Bodenkampf, begann zu lernen. Nach drei intensiven Jahren konnte ich aber aus Zeitgründen diese Kampfkunst nicht weiter ausüben.
Da ich in Kornwestheim und Pattonville für einen Sportverein als Trainer tätig war wollte ich
mich nochmals vergrößern und entschied mich dafür meine erste Kampfsportschule zu eröffnen. Im Januar 2007 eröffnete ich die Kampfsportschule Red Dragon in Kornwestheim in der Albstraße 22.
Lehrgang mit Großmeister Ernesto A. Presas, links